Deutsche Annington – Fehler (nur) in der Vergangenheit?

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Update 28.7.2016: Der Laden heisst nicht mehr „Deutsche Annington“, sondern „Vonovia„. Ändert aber nix an ihrer Politik.

Beinahe wäre ich in eine Wohnung der Deutschen Annington gezogen. Ich hatte bereits einen Besichtigungstermin mit 10 Tagen Vorlaufzeit. Der wurde jedoch kurzfristig – am Tag vorher – abgesagt, man hätte fest gestellt, dass der Schlüssel zur Wohnung nicht vorhanden sei. Als ich daraufhin umgehend anrief, um einen neuen Termin zu machen, erzählte man mir, es könnten nur 3 Termine in ihr System eingegeben werden, und die seien schon voll.
Das war im Jahr 2009, und ich danke allen höheren Mächten, dass sie es mir durch diese Seltsamkeiten erspart haben, bei der Deutschen Annington Mieter zu werden. Ich zahle meine Miete jetzt an einen Privatmann und freue mich geradezu über jeden Euro, den ich ihm zahlen darf.

Man sollte annehmen, dass eine Firma, die nach eigenem Bekunden „die größte private Wohnimmobiliengesellschaft im attraktiven deutschen Wohnimmobilienmarkt“ ist, wenigstens in etwa weiß, was sie als Vermieter für Pflichten hat. Leider weit gefehlt. Pacta sunt servanda wird sehr einseitig ausgelegt. Solange der Mieter seine Miete zahlt, wird er im Allgemeinen von der DA nicht behelligt. Alles andere ist diesem Unternehmen auch egal. Geld, Geld und nochmal: Geld. Ob die Wohnung als solche bezeichnet werden darf, oder doch eher als Schimmelzucht, das ist egal. Ob der Hausfrieden massiv durch andere Mieter gestört wird, ist egal. Wenn der Mieter sich beschwert, ist das auch egal, der selbe Formbrief wird auf jede Beschwerde hin versandt. Mindert der Mieter dann die Miete, wird dieser Minderung natürlich ohne Prüfung widersprochen. Zieht sich die Minderung hin, gibt es ein paar halbherzige Aktivitäten, die aber keine Konsequenz haben, nur um zeigen zu können, dass doch etwas unternommen wurde.

Jedoch obliegt es dem Vermieter, die Wohnung und die Wohnumstände in einem vertragsgemäßen Zustand zu halten, fruchtlose Versuche bleiben erfolglose Versuche. Erst wenn der Zustand dem Vertrag entspricht, ist die volle Miete wieder fällig.

Offensichtlich aber sind Aussitzen und Mürbemachen die Taktik dieses Geldmachinstituts. Die notwendigen Konsequenzen aus berechtigten Beschwerden werden so lange nicht gezogen, bis die angeblich offenen Mietforderungen hoch genug sind, um dem Mieter fristlos zu kündigen und eine Räumungsklage anzustrengen. Selbst vor Gericht wird diese Taktik bei behalten. Es wird alles abgestritten. Die DA streitet sogar ab, Briefe erhalten zu haben, auf die Mitarbeiter geantwortet haben, nur um zu „beweisen“, dass die Miete rechtswidrig – da ohne Begründung – gemindert wurde.

In einer Reportage von Report München werden die selben Vorgehensweisen berichtet, Klaus Freiberg, Vorstandsmitglied, behauptet jedoch, man habe nur in der Vergangenheit Fehler gemacht, und die Dinge seien inzwischen geklärt worden. Wie aber auch in dem Bericht erwähnt, ist nichts geklärt.

Ist es Selbstironie, wenn sie schreiben „Das Unternehmen und sein Management sind darin bestrebt, gutes und bezahlbares Wohnen in einem gepflegten und sicheren Umfeld zu ermöglichen“, oder soll die Formulierung an ein Arbeitszeugnis erinnern: „er war stets bemüht…“?

Angst und Armut

Wie also kann eine Firma, die sich weder an die eigenen Mietverträge noch an die Bestimmungen des BGB hält, den Großteil ihrer Objekte vermieten? Wieso wird der Laden nicht ordentlich von Gerichten verurteilt, menschenwürdiges Wohnen zu ermöglichen?

Angst und Geld. Angst vor Verlust der Wohnung, sowie das fehlende Geld, um einen Prozess bis zum Ende zu führen. Die Deutsche Annington hat viele ‚günstige‘ Wohnungen im Angebot und nimmt auch Personen in wirtschaftlich schwierigen Situationen als Mieter. Sie ist somit einer der wenigen Vermieter, die auch Hartz-IV-Empfängern Wohnraum bietet.

Was sich zunächst sozial und löblich anhört, ist ein unsoziales Kalkül.

Diese Personen müssen berechtigterweise Angst vor dem Verlust ihrer Wohnung haben. Nahezu niemand gibt Personen, die nicht gut betucht sind, eine Wohnung. Die Kampagnen der Journaille wegen Mietnomaden haben soviel Angst und Schrecken verbreitet, dass Wenigverdiener oder Arbeitslose keine Chance mehr auf ’normale‘ Mietwohnungen haben. Wer kann es diesen Personen verdenken, dass sie – obwohl völlig im Recht – den Schwanz einziehen und zahlen ohne zu klagen?

Die Deutsche Annington lebt von dieser Angst. Sie überzieht Mieter mit Forderungen, ignoriert Beschwerden und produziert Psychoterror.
Und der Staat hilft dabei, indem im MietRändG vom 1. Mai 2013 faktisch dem Mieter alle Hebel genommen werden. Weiterhin werden Leistungsempfänger bei Mietminderungen von Amts wegen behindert. Wird die Miete gemindert, muss dies dem Leistungsträger mitgeteilt werden, der konsequenterweise das Wohngeld senkt. Stellt sich heraus, dass die Minderung nicht, oder nicht in der Höhe, korrekt war, ist es quasi unmöglich, dieses Geld wieder vom Leistungsträger zu erhalten. Der Leistungsempfänger begibt sich hier auf ganz dünnes Eis, hat nur minimale Verbesserungen zu gewinnen, aber ein hohes Risiko zu tragen.

Es ist verständlich, dass sich unter diesen Umständen nur wenige diesem Stress aussetzen. Und das führt dazu, dass letztlich der Staat ein unmenschliches Wohnen nicht nur billigt, sondern faktisch subventioniert. Von unser aller Geld.

Börsengang

Diese Deutsche Annington, die bereits jetzt den kurzfristigen Gewinn weit über Kundenzufriedenheit stell, die bereits jetzt die Substanz, auf der sie arbeitet, durch Nachlässigkeit zerstört, geht an die Börse.

Bekanntermaßen sind Aktionäre nicht primär daran interessiert, in ein nachhaltiges System zu investieren, sondern in ein lukratives. Je schneller der Gewinn kommt und je höher er ausfällt, desto besser. Es stellt sich nur die Frage, ob und wann der Widerstand so groß wird, dass die Deutsche Annington gezwungen sein wird, die Probleme und Schäden in den Wohnungen zu beheben. An dem Tag wird sich herausstellen, dass die gesamte Kalkulation nicht aufgeht. Wie üblich bei dieser Heuschreckenbewirtschaftung wird das der Tag sein, an dem der dann völlig marode Wohnungsbestand von einem Insolvenzverwalter übernommen wird.

Fazit

Zum Glück erlebe ich das Wohnen bei der Deutschen Annington nur aus zweiter Hand. Das alleine ist aber Grund genug, mir Sorgen um die Wohnungslage in Deutschland zu machen. Niemals Deutsche Annington! Nicht jeder jedoch hat die Möglichkeit, da zu wählen, und DA ist nicht der einzige Laden dieser Art, lediglich der größte und auch unverschämteste.

Ich wünsche mir, dass mehr Mieter ihre Rechte einklagen. Das BGB liefert genügend Anhaltspunkte dazu. Für die, die sich alleine zu schwach fühlen, gibt es noch die Gemeinschaft. Z.B. gibt es Mieter contra Annington. Alleine diese Tatsache ist ein klares Zeichen für die Masse an Misständen.

Fairphone wird produziert werden

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Wenn innerhalb von 30 Tagen 5000 Bestellungen eingehen, soll das Fairphone produziert werden. Erfreulicherweise wurde das Ziel soeben überschritten, und das mit 9 Tagen Restlaufzeit.

Ich freue mich sehr darüber, nicht nur, weil es ein guter Anfang einer unterstützenswerten Idee ist, sondern auch, weil ich dann bald mein Dual-Sim Mobiltelefon haben kann!

Behringer Firepower FCA1616, jetzt doch?

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Vor mehr als einem Jahr habe ich schon versucht, ein FCA1616 zu erhalten. Damals war es im MusicStore für 189,- € angeboten worden, aber konnte nie geliefert werden. Seit kurzem ist dieses Gerät wieder im Onlinekatalog, jetzt aber für 219,- €, schon etwas ärgerlich, aber immer noch für mich interessant. Laut MusicStore ist das Audiointerface bestellt und die Lieferung wird für den 1.7.2013 erwartet. Ich bin gespannt, insbesondere auch, wo selbst Behringer den FCA1616 noch als „Coming soon“ beschreibt. Das gilt aber bis heute seit der NAMM 2012…

Fairphone Vorbestellungen sind offen!

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Fairphone versucht, ein faires Smartphone zu verkaufen. Die technischen Details sind für den Preis von 325 € plus Versand vielversprechend. Für mich das beste Feature ist – neben der konfliktfreien Resourcenbeschaffung – die DualSIM-Fähigkeit. Nur noch ein Telefon für meine 2 Telefonnummern. Natürlich gibt es das auch von anderen, aber hier kommt fast alles zusammen, was ich mir so wünsche. Insbesondere auch die Tatsache, dass das Telefon direkt rootbar ist, der Hersteller also nicht versucht, mich für ewig an sein Betriebssystem zu binden.

Die Macher brauchen 5000 Vorbestellungen, um die Produktion anzufangen, in der ersten Woche gab es bereits fast 2000 Vorbestellungen. Eine davon ist natürlich meine.

Strom: Lesen 6, Rechnen 6, setzen

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April ist mein Strommonat. Da schreibt mir mein Anbieter immer vorher, dass ich doch bitte selbst ablesen möge. Sonst muss das ja ein anderer machen… zum selben Preis. Zumindest dachte ich das in den letzten Jahren. Aber meine Bedenken trieben mich dazu, es dann doch mal selbst zu machen.
Laut dem Webportal meines Anbieters hat in den letzten Jahren der Netzbetreiber abgelesen. Immer so um 1700 kWh/Jahr. Dieses Jahr sagt meine Ablesung, ich hätte gut 3400 kWh verbraucht, obwohl mein Lebensstil sich nicht wesentlich gewandelt hat. Da muss ich mich dann doch fragen, wo der Netzbetreiber die alten Zahlen her hat, von meinem Stromzähler jedenfalls nicht. Meiner Ablesung nach hätte ich andernfalls das letzte Jahr über unbemerkt 1,5 Personen mehr hier beherbergt (Siehe Bundesdurchschnitt in Welt.de). Insgesamt, über die Zeit, die ich bei dem Anbieter bin, kann der Gesamtdurchschnitt von 2260 kWh durchaus stimmen. Sollte jemand vom Netzbetreiber wirklich abgelesen haben, dann kann ich nur sagen:
Lesen 6, setzen

Aber weiter, Abrechnung von April 2012 bis April 2013: 3400 kWh. Da ich keine gegenteiligen Beweise habe, muss ich das mal akzeptieren. Nun geht aber mein Anbieter hin, und berechnet von April 2012 bis Dezember 2012 1200 kWh (das sind 36% von 3400 kWh), für Januar 2013 bis April 2013 dann den Rest von 2200 kWh (63%). Zum 1. Januar gab es eine Preiserhöhung. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Wenn ich nachrechne, und dabei denke, dass es von April bis April keine Zwischenpunkte gibt, die sinnvoll sind, muss ich doch jeden Monat gleich behandeln. Das heißt, von April bis Dezember sind 9 Monate, von Januar bis April dann 3. Bei 12 Monaten zählt also jder Monat mit 8,33 %, April 2012 bis Dezember 2012 machen also 75% aus, Januar bis April damit 25%, und nicht 36% und 63%. Damit kann ich nur sagen:
Rechnen 6, setzen

Also schrieb ich meinem Stromanbieter, man möge die Berechnung überdenken, und es nicht wagen, eine überhöhte Nachzahlung zu verlangen. Alle Rechnungen gehören überprüft…